PiMath.de Planetare Systeme der Erde 1
Klassische Systeme
 
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2.1 - Kugelflächenfunktionen

Eine stehende Welle um eine Kugel lässt sich als stationärer Zustand interpretieren. Damit ist jeder Zustand einer Welle räumlich fixiert. Die Frage ist nun: wie viele Wellen passen auf bzw. um eine Kugel?

In der klassischen Mechanik versteht man unter Freiheitsgrad die Zahl der frei wählbaren, voneinander unabhängigen Bewegungsmöglichkeiten eines Systems.
Ein starrer Körper im Raum hat den Freiheitsgrad f = 6, denn man kann den Körper in drei voneinander unabhängige Richtungen bewegen und in drei voneinander unabhängigen Ebenen drehen.

Da eine Kugel rotationssymmetrisch ist, spielen Drehungen keine Rolle. Eine Kugel besitzt demnach 3 Freiheiten bezüglich einer Wellenausbreitung. Daher sind drei unabhängige Wellen um die Kugel herum möglich.
Durch die Kugelgestalt bedingt lassen sich die drei Freiheiten auch als Kugelkoordinaten darstellen.

Beispiel Erde:

1) Eine Schwingung läuft von Nordpol über Südpol wieder zum Nordpol
2) Die zweite Schwingung läuft um den Äquator herum
3) Die dritte stehende Welle verläuft radial – vom Mittelpunkt ausgehend

Für die ersten beiden Beispiele existiert ein mathematisches Konzept, dass sich hier für eine Darstellung eignet, nämlich die Kugelflächenfunktionen.

Stehende Wellen auf einer Kugeloberfläche können als Kugelflächenfunktionen behandelt werden.

Es existieren 3 Arten:

zonale Kugelflächenfunktionen  

Zonale Kugelflächenfunktionen

hängen lediglich vom Breitengrad ab

sin φ
cos φ
Abbildung 2.1.1 - zonale Kugelflächenfunktionen    
     
sektorielle Kugelflächenfunktionen  

Sektorielle Kugelflächenfunktionen

hängen lediglich vom Längengrad ab

sin λ
cos λ
Abbildung 2.1.2 - sektorielle Kugelflächenfunktionen    
     
 tesserale Kugelflächenfunktionen  

Tesserale Kugelflächenfunktionen

hängen vom Breitengrad und vom Längengrad ab

sinφ·sinλ
sinφ·cosλ
cosφ·sinλ
cosφ·cosλ
Abbildung 2.1.3 - tesserale Kugelflächenfunktionen    

 

2.1.1 - Definition: Tesserale Kugelflächenfunktionen
= Produkt zweier senkrecht aufeinander stehende Wellen
=
Gitter

 

Erläuterung:

Ein komplettes streckenmassig quadratisches Gitter auf einer Kugel lässt sich nicht verwirklichen.

Es entstehen lediglich Gittersysteme, die wie das geographische Gittersystem gestaltet sind. Es existieren immer zwei Pole. Die zugehörigen „Meridiane“ und „Breitenkreise“ bilden dann das Gitter.


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Der Autor - Klaus Piontzik